In Kelowna (KIH) lässt es sich leben!
07. September – 22. September 2016
Nachdem ich die letzten zwei Wochen alleine in meinem Auto geschlafen habe, habe ich mich dazu entschieden mal wieder ein wenig unter Leute zu kommen. Ein wenig Gesellschaft kann ja nicht schaden ;). Mein Plan war also für einige Zeit erstmal in ein Hostel in Kelowna zu gehen und dort ein Work for Stay Program zu machen. Man arbeitet dabei je nach Hostel 20 Stunden und hat dafür Kost und Logies frei.
Ich habe es bei zwei Hostels in Kelowna versucht, aber leider waren beide schon voll besetzt…
Wirklich schade! Ich habe mich dann aber trotzdem dazu entschieden im Hostel zu schlafen. Mal wieder in einem richtigen Bett schlafen. Geplant war eine Woche im Hostel zu bleiben und dann in eine andere Stadt weiterzuziehen. Am Ende ist alles anders gekommen, wirklich alles.
Am Ende kommt alles anders
Glücklicherweise waren noch ein paar Betten im Kelowna International Hostel frei. Dort wohnen auch meine zwei Mitarbeiter (Rik und Alejandro), die ich am ersten Tag bei der Beaumont Winery kennengelernt habe. Also perfekt.
Beim Check-In (13.09.) im Hostel hatte ich nicht genug Geld dabei um das Ganze bar zu bezahlen, also habe ich nur ein Tag gebucht und wollte den Rest am nächsten Tag bezahlen. Zum Glück hatte ich nicht genug Geld dabei!
Alejandro hat mir nämlich später von einem hammer geilen Angebot des Hostels erzählt. Man muss im Auto schlafen, kann aber alles vom Hostel benutzen. Also Küche, Duschen, Badezimmer und was eben noch alles dazugehört. Und das Ganze für lächerliche 5 Dollar am Tag. Mein Plan war also schnell geändert. Keine Woche im Hostels schlafen, sondern im Auto.
Somit habe ich dann eine Nacht im Hostel geschlafen und am nächsten morgen habe ich das „im Auto schlafen“ mit dem Hostel abgeklärt.
Ich muss trotzdem zugeben, dass die Nacht im Hostel ein Traum war nach fast drei Wochen im Auto schlafen! Mal ein richtiges Bett, Dusche und Toiletten. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen wie gut ich in der Nacht geschlafen habe :).
Das ist das Kelowna International Hostel (KIH).
Der nächste Abend nach der Luxusnacht im KIH war auch schon verplant. Mein derzeitger Arbeitgeber, Sperling Vineyards, hat alle Mitarbeiter zu einem selbstgemachten Essen eingeladen. Das Essen sag ich euch war der Hammer und für alle Mitarbeiter (die meisten Traveler) ein wahrer Genuss! Wir haben sogar ein Geburtstag gefeiert und so gabs am Ende sogar noch Kuchen. Ende gut alles gut.
Neben dem leckeren Essen haben wir uns noch mit allen möglichen Kartentricks beschäftigt, die einer aus Montreal vorgeführt hat. Es war wirklich ein gelungener und schöner Abend!
Ich muss wirklich sagen mein Job macht mir richtig Spaß. Man pflück eigentlich nur Trauben, aber die Zeit vergeht ultra schnell und man ist in der Natur. Außerdem kann man in einem gewissen Umfang selbst entscheiden wie viel man auf die Stunde verdient. Das finde ich richtig geil!
Zieht euch mal die Aussicht rein. Und das jeden Tag! Beim Arbeiten!
Ursprünglich wollte ich nur einige Wochen in Kelowna bleiben. Mittlerweile spiele ich mit dem Gedanken hier länger zu bleiben, weil es mir wirklich gefällt.
Paycheque und Autopanne?!
Am 16.09. bin ich meinen ersten Paycheque abholen gegangen. Mit einem breiten Grinsen setzte ich mich ins Auto, dreh den Schlüssel rum und…nichts…
Mein Auto wollte nicht mehr anspringen. Wenn das nicht Ironie des Schicksals ist…man bekommt sein Gehalt und dann hat man gleich mal eine Panne. Es war schon spät und keine Werkstatt hatte mehr offen. Deshalb musste ich das Auto dann zum nächsten Fordhändler abschleppen lassen und doch nochmal im Hostel schlafen.
Am nächsten Tag wurde Ford kontaktiert, und? Die Überraschung. Das Auto ging einwandfrei. Ein Mitarbeiter hat sich reingesetzt, den Schlüssel rumgedreht und läuft! Ich bin dann erleichtert zum Händler gelaufen und habe das Auto wieder abgeholt.
Irgendwas ist nicht ganz richtig mit dem Auto, das steht fest. Trotzdem will ich es jetzt mal noch so probieren ohne Fehlerdiagnose. Die kostet immerhin auch 110 Dollar.
Die Deutschen sind überall…
In den nächsten Tagen habe ich dann weiter fleißig für Sperling gearbeitet, im Hostel Zeit verbracht und im Auto geschlafen. Das Hostel ist sowas von genial!!! Ich habe nach wenigen Tagen schon richtig coole Leute kennengelernt und mich mit ihnen angefreundet. Einer von ihnen, Tobi, ist schon früher wie ich nach Kelowna gekommen und hat ein Work for Stay Platz im Hostel bekommen. Glückspiltz 😉
Natürlich Deutscher…die sind echt überall. Auch Judith, Alex und Felix sind Deutsche. Mit den vier habe ich mich echt super angefreundet. Ach ja, ein schweizer Pärchen ist später auch noch ins Hostel gekommen. Björn und Andrea. So geile Leute! Die zwei arbeiten für eine andere Winery in Kelowna.
Als Felix, Alex und Judith von meinem Job erfahren haben, und wie viel ich verdiene waren sie als Deutsche natürlich auch gleich dabei :). Habe meinen Chef gefragt ob sie noch Leute gebrauchen können und das ging klar. Also ab in den Weinberg und Geld verdienen!
Squash picking
Am Donnerstag, dem 22.09. konnten wir wegen dem ungünstigen Wetter nicht bei Sperling arbeiten, also sind Felix und ich zu seinen früheren Job. Zum Squash Picking. Man pflückt da Kürbisse, poliert sie und legt sie in eine Kiste. Alex und Judith sind später auch noch gekommen und so wurde der langweilige Job mit mehr Gesellschaft erträglicher.
Um ehrlich zu sein Traubenpflücken ist echt der geiler Job! verglichen zum Kürbisplfücken, wo man nur 10,50 die Stunde verdient…unsere Motivation war echt am Boden…nur das Versprechen auf Schokolade am Ende des Tages lies uns noch weiterarbeiten.
Ok so krass war es auch nicht, aber der Job ist wirklich nicht der Spannendste. Am Ende gabs dann die Schokolade und gefrorene Kirschen mit Schokolade. Der Besitzter hat nämlich auch noch ein Schokoladenbusiness und eine Kirschenplantage, was bedeutet, dass in seiner Schokolade seine eigenen Kirschen verarbeitet sind. Richtig cool. Und die Schokolade war der Hammer! Ich habe schon lange keine Schokolade mehr gegessen und so wars ein wirklicher Genuss!
Auf der Heimfahrt wurden wir noch mit einem schönen Sonnenuntergang belohnt.
Der Abend des Squash Picking Day war reserviert für ein weiteres Essen. Und zwar sind wir mit ein paar Leuten aus dem Hostel in ein Deutsches Restaurant gegangen. Das erinnert mich an das deutsche Essen, das ich in Vancouver gegessen habe. Ist einfach ein Muss hin und wieder mal seine heimischen Spezialitäten zu essen.
Es war Göttlich. Da hätte ich jetzt wieder Lust drauf. Es gab Schnitzel mit allen möglichen deutschen Beilagen. Wir haben uns es schmecken gelassen und genossen mal nicht ausspülen zu müssen! 😉
KIH – bestes Hostel ?
Die Entscheidung ins Hostel zu gehen war eine der besten, die ich bis jetzt auf meiner Reise getroffen habe. Nach langer Zeit im Auto lernt man endlich mal neue Menschen kennen. Das KIH ist ein relativ kleines Hostel verglichen dazu wie viele Leute es beherbergen kann. Ein Herd für ca. 45 Leute sagt eigentlich schon alles über das abendliche Kochchaos :). Es ist trotzdem jeden Tag geil mit Menschen von anderen Ländern zu sprechen, ihre Geschichten und Erfahrungen zu hören.
Ich bin einer der Jüngsten im Hostel, was bedeutet, dass ich viel von den Anderen lernen kann. Und das coole dabei ist, viel oder sogar die meisten von ihnen waren nicht nur in einem Land reisen, sogar gleich in mehreren.
Wenn ihr in Kelowna sein solltet, geht unbediegt in dieses Hostel. Man fühlt sich einfach wie in einer großen Gemeinschaft, man könnte schon fast Familie sagen! Vielleicht auch gerade deswegen, weil das Hostel klein ist und man so immer mit Leuten konfontiert wird. Außer mam gammelt halt den ganzen Tag auf dem Zimmer…aber das ist ja langweilig ;).
Was ich noch alles in Kelowna und im KIH erlebt habe, und ob mein Auto gehalten hat erfahrt ihr nächstes mal.
Stay tuned.