Auf ins Paradies, warum ihr Hawaii besuchen solltet – Hawaii Blog
01. Mai – 27. Mai 2017
05. Mai. 14:02 Uhr. Vancouver International Airport. Flug DL2928. Gate E88. Vancouver nach Honolulu.
Nach dem Roadtrip durch B.C. gemeinsam mit einem Freund aus Deutschland hatte ich noch drei Wochen Luft bis zum geplanten Start des West Coast Trails am 31. Mai. Schon zu Beginn meiner Reise in Canada stand Hawaii als Reiseziel in der engeren Auswahl. Anfang Mai habe ich dann sehr spontan einen Flug von Vancouver nach Honolulu gebucht. Also auf ins Paradies. Auf nach Hawaii.
Oahu, der Versammlungsort
Mein Ziel war es insgesamt zwei Inseln auf Hawaii innerhalb meines dreiwöchigen Aufenthalts zu besuchen. Ich hatte also ca. jeweils 1,5 Wochen pro Insel eingeplant. Die erste Insel, Oahu, wurde durch meinen Hinflug bestimmt. Ich habe natürlich nach dem billigsten Flug Ausschau gehalten. Die Entscheidung auf welche Insel es als nächstes geht, wollte ich erst in Hawaii vor Ort treffen. Die ersten paar Tage wollte ich im Hostel in Waikiki verbringen, um andere Reisende zu treffen. Von Waikiki Beach hat eigentlich nahezu jeder schon mal etwas gehört oder im Fernsehen gesehen. Waikiki ist Oahus und wahrscheinlich auch Hawaiis berühmtester und meistbesuchter Strand. Genau deshalb war ich über den Preis des Hostels, das nur ca. 2 Minuten Fußweg vom Strand entfernt ist, positiv überrascht. Nicht das sauberste Hostel, aber für den Preis und Service unschlagbar.
Ich hatte noch nicht einmal das Zimmer bezahlt wurde ich schon von zwei Mädels angesprochen. Wohlgemerkt um halb eins nachts! Wir haben uns ein bisschen unterhalten und am nächsten Tag schon eine gemeinsame Tour geplant. Und zwar zu einem sehr historischen und geschichtsprägendem Ort. Pearl Harbor.
Dort hat die japanische Luftwaffe, die in Pearl Harbor stationierte US-Flotte attackiert, was zum Eintritt der USA in den zweiten Weltkrieg führte.
Wir sind durch zwei Museen geschlappt und sind zur USS Arizona gegangen. Das Kriegsschiff liegt immer noch an der Stelle, wo es gesunken ist. Heutzutage ist es ein Memorial (Denkmal). Ein Teil des Schiffs schaut sogar aus dem Wasser heraus.
Hanauma Bay
Mein Plan am nächsten Tag war eigentlich alleine Surfen zu gehen, bis ich meinen neuen Roommate angesprochen habe. Es hat sich dann ziemlich schnell rausgestellt, dass er auch Deutscher ist. Wir haben uns direkt blendend verstanden und so sind wir zusammen zur Hanauma Bay gefahren. Bus hin, hitch hiken zurück. Man muss ja sparen wo es geht 😉
Mit Tim habe ich die nächsten Tage viele verschiedene Sachen unternommen. Unteranderem haben wir mit dem Hostel eine Tour zum Diamond Head gemacht. Das ist ein alter Vulkankrater in der Nähe von Waikiki Beach.
Da wir uns wirklich gut verstanden haben, haben wir dann sogar ein Auto für fünf Tage gemietet, mit dem Plan die Insel zu erkunden und auf verschiedensten Stränden zu schlafen. Ist zwar illegal, aber keinen juckts.
Natürlich durfte auf unserer Liste nicht der wohl bekannteste Hike auf der Insel fehlen. Die legendären Haiku Stairs oder auch Stairways to Heaven. Das sind 3,922 Treppen, die zu einer Radarstation führen. Dort ist alles schon stillgelegt und der Hike ist auch illegal, weil man über Privatgrundstücke muss. Das ist auch der Grund weshalb ein Guard die Treppen 24/7, also rund um die Uhr bewacht. Es ist eine riesige Diskussion, auch auf höherer Ebene über den Hike im Gange. Soll man die Treppen abreisen? Sanieren? Bla Bla…Wer sich dafür interessiert kann sich darüber im Web informieren.
Stairway to Heaven
Um halb drei nachts sind Tim und Ich aufgestanden um zum Wohngebiet, wo der Einstiegspunkt, für den wir uns entschieden haben, liegt. Es gibt nämlich drei Einstiegspunkte. Bei unserem mussten wir unser Auto im Wohngebiet abstellen und ein Stück durchs Wohngebiet laufen. Der Horror sag ich euch…
Wir laufen entlang der Straße, versuchen keinen Mucks zu machen bis der erste Hund anfängt zu bellen. Dann der zweite. Der dritte. Dann sind wir nurnoch gerannt. In einem Haus haben direkt drei Hunde oder so angefangen zu bellen. Mein Herz ist mir ganz schön tief in die Hose gerutscht! Man merkt richtig wie sich das Adrenalin im Körper verteilt. Als die Hürde überstanden war, und wir weit genug von den Häußern mit den Hunden entfernt waren, standen wir vor der Einstiegsstelle. Und damit vor der nächsten Hürde. über einen Hof rennen und schließlich über den Zaun zum Trail klettern. Zum Glück ist alles gut gegangen und wir waren auf der anderen Seite.
3,922 Treppenstufen
Weiter gings mit unseren Headlamps durch einen Bambuswald, damit wir an dem Guard vorbeikommen, und endlich an den Treppen standen. Was ein geiles Gefühl! Jetzt nurnoch hoch. Wir haben ca. 1,5 h nach ganz oben gebraucht. Teilweise geht es da echt fast senkrecht die Treppen nach oben. Manchmal ging es links und rechts einfach wie bei einem Abgrund runter. Oben war es dann leider sehr neblig und wir haben nicht allzu viel Zeit verbracht. Dafür war der Abstieg einfach legendär. Ihr könnt euch das ungefähr so vorstellen: Tim und ich sind die Treppen runter bis wir langsam durch die Wolkendecke gestiegen sind. Und dann offenbarte uns sich eine wunderschöne Aussicht über die Insel. Wie im Paradies.
Manchmal beneide ich die Menschen vor langer Zeit, die solche Landschaften ohne Highways und großen Städten gesehen haben!
Das Ende des Trails hat nochmal für einen Adrenalinschub gesorgt. Wir mussten am Guard vorbei, wieder über den Zaun und das Grundstück. Nur diesmal bei helllichtem Tag. Am Auto angekommen konnten wir es kaum glauben. Einen der geilsten Hikes in Hawaii im Gepäck. Ein Hike, den es so auf der Welt wahrscheinlich kein zweites Mal gibt. Auf dem Bild sieht man sogar den Guard am Ende der Treppen.
Big Island
Ich habe mich dann nach einiger Zeit dazu entschieden Big Island mein zweites Ziel in Hawaii zu machen und dort eine Woche auf einer Farm Namens Fruit of the Forest für Kost- und Logie zu arbeiten. Workaway ist ähnlich wie Wwoofing. Man arbeitet für jemanden, wird jedoch nicht mit Geld bezahlt, sondern in Form von Unterkunft und oftmals auch Verflegung.
Ich wollte sowas auf jeden Fall mal ausprobieren. Es hat sich auch total gelohnt! Ich konnte einiges mitnehmen und würde es jedem weiterempfehlen.
Nach der Woche habe ich die Insel noch ein wenig erkundet und bin unter anderem zum Volcano National Park gegangen. Mega nice!!!
Wenn ich Hawaii mit einem Satz zusammenfassen müsste, wäre es folgender:
Bucht euch einen Flug!