Backpack vs. Auto #2
Im ersten Beitrag der Artikelserie ging es um die Themen Zeitaufwand und Kosten. Wenn ihr ihn noch nicht gelesen habt, könnt ihr das jetzt hier tun.
Im zweiten Teil geht es um die Mobilität von Backpack und Auto. Welche der beiden Möglichkeiten die Nase vorne hat erfahrt ihr jetzt. Viel Spaß dabei.
Mobilität
Man sollte sich immer bewusst sein, dass die öffentlichen Verkehrsmittel in Kanada nicht wirklich gut ausgebaut sind. Manch einer sagt jetzt bestimmt, halt mal Lukas, in Vancouver kann man mit dem Bus, dem Seabus und sogar mit dem Skytrain fahren. Das ist natürlich vollkommen richtig. richtig ist auch, dass jede Fahrt 2,10 Dollar kostet. Vorausgesetzt man hat ein Compass Ticket. Das ist eine Art Prepaidkarte mit der man seine Busfahrten bezahlt. Ansonsten kostet die Fahrt noch mehr. Dann gibt es noch unterschiedliche Zonen, die den Preis, je nachdem wie weit bzw. durch wieviele Zonen man fährt, anheben.
Ihr seht da kommt einiges zusammen.
Ein weiterer Punkt, den ich schon während meiner Schulzeit gehasst habe, ist die Abhängigkeit von den öffentlichen Verkehrsmitteln. Man muss seinen Tag nach deren Fahrzeiten richten, übertrieben gesagt. Wenn dein Job also z.B. um 8 Uhr morgens anfängt musst du um 6 Uhr morgens aufstehen.
- Weil der Bus ziemlich lange braucht. Vancouver ist ein einziges Chaos bei Stoßzeiten (vielleicht ist das für mich aber auch nur so, weil das Dorf aus dem ich komme 4000 Einwohner hat…wer weiß) und mit den ständigen Stops dauert das ganz schön lange.
- Du musst den Bus nehmen, der dir „garantiert“ pünktlich zu sein. Mit diesem bist du vielleicht 20 Minuten zu früh, aber mit dem nächsten wärst du schon zu spät.
Halt mal! Warum hat er denn das garantiert in Anführungszeichen gesetzt?
Jeder kennt das. Ab einem bestimmten Alter steht man morgens an der Bushaltestelle, wartet auf den Schulbus und ist froh wenn er zu spät kommt. Aber meistens kommt er ja sowieso immer dann zu spät wenn man Schule aus hat…
Der Punkt ist der. Der Bus kann auch mal zu spät kommen. Natürlich könnt ihr mit dem Auto auch zu spät kommen. Dann liegt es aber an euch. Wenn der Bus zu spät kommt, könnt ihr aber nichts dazu…
Zuspätkommen ist eher suboptimal wenn man zur Arbeit muss. Deswegen sehen es auch viele Arbeitgeber als Vorteil an, wenn man ein eigenes Auto besitzt.
Und um an den Anfang anzuknüpfen. Wir reden über Vancouver. Vancouver ist eine große Stadt. Nach Toronto und Montreal die drittgrößte Stadt in Kanada. Und da ist es verständlich, dass der ÖPNV gut ausgebaut ist.
Wie ist das aber jetzt wenn man in einer weniger besiedelten Region Kanadas reist oder lebt und arbeitet? Da sieht die Sache nochmal anderst aus. Attraktionen, die außerhalb der Stadt liegen, sind ohne Auto oftmals garnicht erreichbar. Ich glaube nämlich nicht, dass der Greyhound wegen euch einen Extrastopp einlegt ;). Wenn ich mir das so überlege wärs aber mal ein Versuch wert.
Klar könnte man hier das Argument bringen, dass man sicher Leute trifft, sei es im Hostel oder wo auch immer, von denen eine Person bestimmt ein Auto hat. Klar, das ist richtig, aber komplett unabhängig seid ihr dann trotzdem immer noch nicht. Ich glaube ihr versteht worauf ich hinauswill.
Mit meinem Auto ist man schlicht und ergreifend frei!
Fazit
Man sieht schon, dass da schon Einiges zusammenkommt. Andererseits seid ihr nach dem Kauf von der zeitintensiven Autokaufphase erlöst. Ihr müsst euch keine Gedanken mehr darüber machen welchen Greyhoudbus ihr jetzt nehmt, sondern könnt einfach fahren wann ihr möchtet.
Oder euch gehts so wie mir und dürft euch zur Werkstatt fahren lassen ;). Die guten alten Reparaturkosten melden sich da mal wieder. Ein riesen Argument sich kein Auto zu kaufen. Man kauft ein Gebrauchtwagen, kann nicht wirklich in den Motor schauen. Klar man kann präventiv unters Auto schaunen und allgemein den Motor auf Flüssigkeitsverlust absuchen. Aber als Laie sind einem da regelrecht die Arme gebunden. Selbst meinem Vater. Und der ist gelernter Automechaniker…
Was man also immer bedenken sollte ist, dass man eine Woche nach dem Autokauf liegenbleiben kann, und der Mechaniker, der sich das Auto dann anschaut sagt…Tut mir leid, aber da ist da nichts mehr zu retten. Das kann passieren. Im schlimmsten Fall. Aber als Traveler sind wir ja alle positiv eingestellt 😉
Ich kann mich eigentlich perfekt als Beispiel nehmen. Ich musste schon genug Geld in mein Auto für Reparaturen investieren, dass es mich am Ende wirklich genervt hat. (Ihr dürtf euch schonmal auf ein paar witzig Blogposts freuen!).
Wenn ich aber mal einen Schritt zurückgehe, sehe ich, dass ich doch eigentlich immer noch im Plus bin, gerade wegen meinem Auto. Ich bin nämlich in der glücklichen Lage in meinem SUV schlafen zu können und so habe ich eine Menge Geld gespart, die immerhin höher als die Reparaturkosten ist. Ihr seht also, selbst mit Pannen kann es also gut ausgehen.
Andererseits ist es für manche auch sicherlich ein Traum die Welt einzig und allein mit einem Rucksack zu bereisen. Den legendären Backpackerlifestyle mal selbst miterlebt zu haben. Ist übrigends auch einer meiner Träume, den ich so gut wie sicher in Realität umsetzten werden. Nur wann und wo ist noch die Frage.
Man sieht deutlich, dass es viele Vor- aber auch Nachteile beider Reisemittel gibt.Und ich habe längst nicht alle Argumente beschrieben, wenn ihr also noch Pro- oder Contraargumente einer Autokaufs in Kopf habt, schreibt sie in die Kommentare. Würde mich sehr freuen!